Hoher Besuch nach dem Angriff auf unserer Moschee – Solidaritätsbekundung von unserem Ministerpräsidenten, dem Berliner Generalkonsul und dem Religionsattaché
Nach dem erschütternden Ereignis am Montagabend (13.12.2021), besuchten uns unser Ministerpräsident Michael Kretschmer, Berlins Generalkonsul Rıfkı Olgun Yücekök und Religionsattaché Emre Şimşek. Sie besichtigten die Moschee, betrachteten die Schäden, die aufgrund des Angriffes entstanden waren, und teilten uns Ihr Mitgefühl mit. In einem informellen Gespräch mit unserem Vorstand und Gemeindemitgliedern konnten darüber hinaus Bedürfnissen, Nöte und Ängste besprochen werden.
Wir bedanken uns herzlichst für diesen Besuch und die emotionale Unterstützung!
Pressemeldung- DITIB Dachverband
Moscheeübergriff in Leipzig: Mit Worten beginnt, was sich in abscheulichen Übergriffen Bahn bricht!
Der neuerliche Übergriff am gestrigen Abend auf die Leipziger Moschee hat uns zutiefst erschüttert. Dies ist der 8. Angriff allein auf die DITIB-Moschee in Leipzig innerhalb von 5 Jahren. Seit Anfang 2021 zählt die Antidiskriminierungsstelle der DITIB bereits über 22 verifizierte tätige Moschee-Übergriffe. Auszugehen ist von einer deutlich höheren Dunkelziffer, weil längst nicht alles gemeldet oder publik wird.
Abdurrahman Atasoy, Generalsekretär im Bundesverband, sagt dazu: „Jeder Moscheeübergriff ist einer zu viel. Nicht genug, stellen wir bisweilen fest, dass tendenzielle „Hintergrundinfos“ über den DITIB-Verband als unzulässige Erklärungs- und Rechtfertigungsversuche gedeutet werden können, die dazu geeignet sind, einer Feind-Markierung gleichzukommen. Denn mit Worten beginnt, was sich in abscheulichen Übergriffen Bahn bricht. Deeskalationen vor Ort, aber auch in der Sprache sind hier von besonderer Wichtigkeit. Sicherheitsbehörden, Polizei und auch die Stadtgesellschaft steht hier in Verantwortung. Das Sicherheitsbedürfnis der Moscheegemeinden und Muslime ernst zu nehmen, ist diesbezüglich höchstes Gebot.
Insbesondere sächsische Landtagsabgeordnete, die die Übergriffe mit einem Recht auf Kritik zu relativieren versuchen, gießen Öl ins Feuer der Radikalen und streuen Salz auf die Wunden einer friedlichen, unbescholtenen Moscheegemeinde. Diese populistische Debattenkultur torpediert bewusst den Diskurs um Gewalt, um aus den Tätern Verfechter eines Rechtsstaates zu machen. Doch diese Strategie des Whataboutism, die Kritik an den Verband als Totschlagargumente nutzen will, lenkt bewusst vom Thema ab. Gewalt und Übergriffe sind eben keine Kritik, sie sind weder entschuldbar, noch dürfen sie als Teil des gesellschaftlichen Diskurses legitimiert werden. Es waren keine „Kritiker“, die gegen die Moschee und das Wohnhaus Gewalt anwendeten, es waren Radikale, die unschuldige Bürger der Stadt Leipzig, eine Moscheegemeinde und ein Wohnhaus tätig angriffen. Diese Art der Täter-Opfer-Umkehr lehnen wir ab.
In unseren Gedanken sind wir bei unserer Leipziger Moschee, die Opfer eines Übergriffs wurden, aber auch bei den vielen anderen Opfern von Moscheeübergriffen bundesweit.
Wir sind solidarisch mit der Leipziger Gemeinde und den Hausbewohnern: ihre Angst, ist unsere Angst, ihr Trauma, unser Trauma.“
DITIB-Bundesverband
https://www.ditib.de/detail1.php?id=766&lang=de
Pressemitteilung
In Leipzig griff am Montagabend gegen 20.10 Uhr eine radikalisierte und gewaltbereite Gruppe von etwa 100 bis 150 Personen unsere Eyüp-Sultan-Moschee in der Hermann-Liebmann-Straße an.
Die Eyüp Sultan Moschee ist jedes Jahr immer wieder aufs Neue mit Übergriffen konfrontiert. Ömer Mumcu, Vorsitzender der Vorsitzenden der Eyüp Sultan Moschee, konkretisiert: „In den letzten 5 Jahren hatten wir 8 Übergriffe auf unsere Moschee. Ermittlungen zu den Übergriffen wurden jedes Mal eingestellt. Bei diesem neuerlichen Angriff sind vier Fenster der Moschee eingeschlagen worden, es ist ein nicht unerheblicher Sachschaden entstanden. Darüber hinaus ist dies jedoch nicht nur ein bedauerlicher Moscheeübergriff, sondern viel mehr eine verängstigende, verstörende Erfahrung – nicht nur für die Moscheegemeinde, sondern auch für die Hausbewohner, Nachbarschaft und Stadtgesellschaft. Die konkrete Angriffssituation auf die Moschee und das Wohngebäude ist für unseren Imam und seine Familie mit 3 minderjährigen Kinder höchst traumatisierend. Das berechtigte Sicherheitsbedürfnis ist damit abermals empfindlich gestört.
Jedes Jahr ereignen sich immer wieder Angriffe auf unsere Moschee mitten in Leipzig, mitten in Deutschland. Moscheen und andere Gotteshäuser vor tätigen Übergriffen zu schützen und Angriffe zu verhindern ist vorrangig Aufgabe der Sicherheitsbehörden und der Polizei. Als Religionsgemeinschaft, als Muslime lehnen wir jegliche Form von Gewalt ab, unerheblich aus welcher Gesinnung heraus sie passiert. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und darf keinesfalls legitimiert werden, denn Gewaltanwendung entbehrt jeder Erklärung oder Rechtfertigung.
Möge Gott uns vor Angriffen dieser Art bewahren. “
Besuch – Schulklasse

Am 30.11.2021 kam es zu einem Gespräch über den Islam in der Schule Magnus-Gottfried-Lichterweg-Gymnasium Wurzen mit 4 Klassen der Jahrgangsstufe 8. Sowohl die Schüler*innen als auch wir hatten sehr viel Spaß am gemeinsamen Austausch.
Wenn Sie als Klasse oder Lehrer*in einer Schule Interesse haben solch ein Treffen zu organisieren, sind wir unter den angegebenen Kontaktdaten der Website zu erreichen.
Ab Februar 2022 sind neue Termine für eine Besichtigung und eine Informationsveranstaltung an Klassen möglich.
Besuch- angehende Religionslehrer*innen der Universität Leipzig
Am 10.11.2021 hatte die DITIB Eyüp Sultan Moschee einen Besuch von den angehenden Religionslehrer*innen der Universität Leipzig. Es kam zu einem sehr produktiven und angenehmen Gespräch miteinander.
Wenn auch Sie oder Bekannte in Ihrem Umfeld die Moschee besichtigen und einen informativen Gespräch führen wollen, sind wir über die angegebenen Kontaktdaten der Website zu erreichen.
Ab Februar 2022 sind neue Termine für die Moscheebesichtigungen möglich.
Hilfskampagne – Flutkatastrophe am Schwarzen Meer
In den letzten Tagen kam es am Schwarzen Meer der Türkei zu Flutkatastrophen. Vor allem sind die Regionen Kastamonu, Bartın und Sinop betroffen, in dem zahlreich Menschen verstarben oder ihre Häuser und Geschäfte verloren. Außerdem gibt es Vermisste, die noch gesucht werden.
Aus diesem Grund veranstaltet Ditib eine Hilfskampagne für die Betroffenen und bittet dabei um Unterstützung.
Sie können folgendermaßen spenden:
Kto-Inh.: Türkisch-Islamische Union e.V. Bank: KT Bank IBAN: DE95 5023 4500 0141 4300 09 BIC: KTAGDEFFXXX VWZ.: KARADENIZ SEL FELAKETI PayPal: paypal@ditib.de
Opferfest 2021
Die Ditib Eyüp Sultan Moschee wünscht Ihnen und Ihrer Familie einen gesegneten Opferfest.
Mit Beachtung der Infektionsschutzregeln findet der diesjährige Opferfest Gebet um 06:15 Uhr an der Ditib Eyüp Sultan Moschee statt.
Bitte kommen Sie mit Maske und einem Gebetsteppich in die Moschee.
Hilfskampagne – Flutkatastrophe
Durch den Dauerregen verursachten Überschwemmungen in Nordrhein – Westfalen und Rheinland – Pfalz kam es zum Leiden dutzender Menschen. Überflutete Straßen, Autos und Häuser gehören zu den dramatischen Folgen der Flutkatastrophe. Zudem sind dabei 100 Menschen ums Leben gekommen, weitere Vermisste werden noch gesucht (Stand: 16.07.2021).
Aus diesem Grund veranstaltet Ditib bundesweit eine Hilfskampagne für die Betroffenen und bittet dabei um Unterstützung.
Sie können folgendermaßen spenden:
Kto-Inh.: Türkisch-Islamische Union Bank: KT Bank Köln IBAN: DE95 5023 4500 0141 4300 09 BIC: KTAGDEFFXXX VWZ.: ALMANYA FLUTKATASTROPHE PayPal: paypal@ditib.de
KRM – Offener Brief anlässlich der erneuten Eskalation des israelisch – palästinensischen Konfliktes
Wir sind tief besorgt über die eskalierende Gewalt in Jerusalem, die sich
mittlerweile auf andere Gegenden in Palästina bzw. Israel ausbreitet. UN -Angaben zufolge wurde von Freitag vergangener Woche bis Montag mehrere
Hundert Menschen in Ost-Jerusalem und im Westjordanland verletzt.
Raketenbeschuss aus den besetzten Gebieten und dem Gaza-Streifen haben
eine weitere Eskalationsstufe in diesem Dauerkonflikt gezündet. Mittlerweile
sind auf beiden Seiten Opfer, darunter auch Kinder, zu beklagen. Wir
verurteilen diese Eskalation auf das Schärfste und fordern alle Seiten auf, die
Kampfhandlungen umgehend zu beenden. Den Familien der getöteten
Menschen drücken wir unser Beileid aus, den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung.
Dass im heiligen Monat Ramadan die Spirale der Gewalt befeuert wurde und
dabei in der für Muslime heiligen Aksa-Moschee Rauchgranaten gezündet und
Menschen mit Tränengas angegriffen werden, trifft die religiösen Gefühle der
Muslime weltweit.
Ausgangspunkt der Gewalt waren drohende Zwangsräumungen von
Wohnungen in Ost-Jerusalem, in denen Palästinenser leben. UN-Rechtsexperten zufolge sind die israelischen Gesetze, die als Grundlage der
Räumungen gelten, diskriminierend und unvereinbar mit dem Völkerrecht. Die
Besatzung dieser Gebiete wurde in der Vergangenheit durch UN-Resolutionen
mehrfach für völkerrechtswidrig erklärt. Auch der KRM verurteilt die Besetzung und die Attacken als Verletzungen des Völkerrechts.
Die Verlierer der erneuten Gewalteskalation sind unschuldige Zivilisten. In den
vergangenen Jahren sind bei Eskalationen auf beiden Seiten mehrere Hundert
Menschen gestorben oder wurden verletzt. Nach Jahrzehnten des Konfliktes
muss allen deutlich werden, dass es keine Alternative zu einer Lösung gibt, die
auf dem Völkerrecht, der gegenseitigen Anerkennung der Grundrechte und
dem friedlichen Zusammenleben beruht.
Jetzt muss jede weitere Eskalation vermieden werden. Die israelischen
Sicherheitskräfte müssen sich zurückziehen, der Raketenbeschuss aus Gaza
muss aufhören. Jerusalem darf nicht weiter ein Brandherd sein, sondern ein Ort des Dialoges und des Zusammenlebens.
Der erneute Konflikt verdeutlicht jedoch ein weiteres Mal, dass sich die
Probleme nicht von selbst lösen. Der KRM fordert daher die Weltgemeinschaft dazu auf, eine einvernehmliche und gerechte Lösung herbeizuführen. Dem KRM sind sowohl die Sorgen und Ängste der Palästinenser, wie auch die der israelischen Juden aufgrund ihrer Geschichte in Europa bekannt. Vor diesem Hintergrund muss eine Lösung auf den Tisch, die den Sorgen und Interessen aller Beteiligten gerecht wird. In der Geschichte haben in Jerusalem mehrere Religionen in Frieden zusammengelebt. Der KRM ist überzeugt, dass das auch heute und auch in Zukunft möglich ist.
Daher rufen wir alle politisch Verantwortlichen dazu auf,
- nötige Schritte zu unternehmen, damit eine Atmosphäre für zielorientierte Friedensgespräche geführt werden können. Dies ist in der Vergangenheit auf dem Weg zum Oslo-Abkommen 1993 gelungen. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies auch weiter möglich ist.
- Dass nötige Schritte unternommen werden, um das humanitäre Leid in den palästinensischen Gebieten zu lindern und nachhaltige Strukturen aufzubauen, um eine autarke Selbstversorgung der Palästinenser in ihren Grundbedürfnissen zu erreichen. Diskriminierende und enteignende Regelungen müssen umgehend ein Ende finden. Sie gehören zu den wichtigsten Konfliktursachen.
- Weiter fordern wir, dass alles dafür unternommen wird, damit Konflikte nicht neu entfachen. Die gesellschaftliche Mitte beider Seiten muss gestärkt werden. Hier können internationale staatliche Maßnahmen von zivilgesellschaftlichen Hilfs- und Dialogprojekten begleitet werden. Hierbei sind wir gerne bereit, unseren Beitrag zu leisten.
Wir rufen alle zur Besonnenheit auf und verurteilen jedwede Gewalt, auch
anderenorts, die sich auf diesen Konflikt beruft.
Köln, 12.05.2021